Etwa 150 Kirchenburgen und mittelalterliche Wehrkirchen gibt es im siebenbürgischen Rumänien. Sie wurden von den Siebenbürger Sachsen einst gebaut zur Verteidigung gegen Türken und Tataren-Einfälle. Zum Weltkultur-Erbe gehören sieben der schönsten und bedeutendsten dieser stolzen Denkmäler einer inzwischen gefährdeten Kulturlandschaft. Einige Kirchenburgen sind durch private Spenden instand gesetzt worden und befinden sich in gutem Zustand. Doch viele, wenn nicht die meisten, Kirchenburgen verfallen. Erst vor wenigen Wochen brach der Turm der Kirche in Radeln auseinander. Die Kirchenburgen stehen leer und werden nicht mehr genutzt, weil die meisten Deutschen das Land verlassen haben. Aber der Zustand der Kirchenburgen ist auch gefährdet durch gut gemeinte, aber fachlich falsch durchgeführte Reparaturen. Die Stiftung Kirchenburgen wurde von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien gegründet, um ein kostbares kirchliches Kulturerbe zu erhalten. Dazu gehören konservatorische Arbeiten, Fachveranstaltungen, Tourismusförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Schirmherren der Stiftung Kirchenburgen sind der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis und der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck.
ReferentInnen:
Philipp Harfmann, geboren in Berlin, seit 1.1.2016 Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen in Sibiu/Hermannstadt. Dipl.Ing. für Stadt-und Regionalplanung, Planer und Berater in verschiedenen Ländern mit Schwerpunkt in Osteuropa und Rumänien, seit 2008 in der Leitstelle Kirchenburgen tätig.
Ruth Istvan geboren in Broos/Orăștie, seit 1.1.2016 Referentin für Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Kirchenburgen. 1984 aus Rumänien ausgewandert, Tourismusstudium in Heidelberg, verschiedene Auslandsaufenthalte, seit 2014 für das Projektbüro Leitstelle Kirchenburgen tätig.