Sieben Tage mit neugierigem Blick in einer fremden Großstadt wie Bukarest – was fällt auf, was gefällt, was befremdet, was meint man schon gekannt zu haben? Welche Vorurteile werden aufgeweicht und welche bestätigt? Und warum ausgerechnet Bukarest wählen für ein Blogging-Experiment mit der Videokamera? Der Student Nico Schmolke fand das am Rande der EU gelegene Bukarest interessanter als Paris, London oder Madrid. Auch diese europäischen Hauptstädte standen zur Auswahl bei der Bewerbung um ein kurzes Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung im Rahmen eines Debattenportals „SagWas“. Schmolke bloggte eifrig, was er in sieben Tagen Bukarest entdeckte, immer auf der Suche nach „Lichtblicken… denn Rumänien muss doch auch positives zu bieten haben“. Bestätigen kann er heute, dass die Korruption das größte Problem ist. Zu den Lichtblicken zählt er u.a. das große bürgerschaftliche Engagement von überwiegend jungen Leuten, die er befragte. In sieben Tagen bloggte Nico Schmolke sechs VideoFilme und schrieb einen Artikel über die schwule, immer noch diskriminierte, Szene Bukarests. In seinen Videos werden Themen wie Auswanderung, Korruption, hauptstädtische Kulturschaffende, Roma, Flüchtlinge, Bürgerschaftliches Engagement untersucht. Nico Schmolke war Anfang Oktober in Bukarest, also vor dem Disco-Brand und den dadurch entflammten Demonstrationen, die den Rücktritt von Regierungschef Ponta auslösten.
Referent:
Nico Schmolke studiert an der FU Berlin Politikwissenschaft und steht kurz vor dem Master-Abschluss. Der 24-Jährige ist zur Zeit Journalismus-Praktikant bei der „Berliner Zeitung“