Auch in Rumänien entstehen in den letzten Jahren Unternehmen, bei denen die Gewinnerzielung nicht im Vordergrund steht. Sie wollen ihre unternehmerische Tätigkeit vor allem für einen positiven Wandel der Gesellschaft einsetzen. Ein „Social Entrepreneur“ engagiert sich z.B. im Umweltschutz, Bildung, Armutsbekämpfung: er will Arbeitsplätze für Menschen schaffen, die, wie Roma, sozial benachteiligt sind. Die von realistisch denkenden Idealisten gegründeten Unternehmen bieten ihre Produkte und Dienstleistungen regulär auf dem freien Markt an. Im Gegensatz zu den Unternehmen des freien Marktes haben diese rumänischen Sozialunternehmen keine Gewinnerzielungsabsicht beziehungsweise sie reinvestieren ihre Gewinne erneut in soziale Projekte.
Hannelore Jorgowitz hat soziale Unternehmen in Rumänien besucht; sie berichtet über die landwirtschaftliche Kooperative „ASAT ROMANIA“, die sich einer solidarischen und biologischen Landwirtschaft verpflichtet hat. In der Nähe von Timișoara gibt es das „Curtea Culorilor“ („Haus der Farben“): eine italienische Nonne baut einen landwirtschaftlichen Bio-Betrieb mit einer wunderbaren Käserei auf, um junge (Roma)Frauen zu unterstützen, die sonst möglicherweise auf der Straße landen würden. Eine Besonderheit ist „CRIES“: dahinter steckt eine Beratungs-und Informationseinrichtung, die von einer Frau aufgebaut wird. Es handelt sich um einen „Hub“ (Drehkreuz) für kleinere NGO´s und Bürgerinitiativen, damit diese an die nötigen Informationen kommen und (Weiter)Bildungsmöglichkeiten nutzen können.
Referentin:
Hannelore Jorgowitz, Diplom-Volkswirtin, Politikwissenschaftlerin, geboren im rumänischen Arad, dreisprachig aufgewachsen. Sie arbeitet als Datenschutzberaterin und Datenschutzprüferin bei einer Berliner Unternehmensberatung.