Ostern ist das wichtigste christliche Fest in Rumänien (und Moldova) und wird mit vielen traditionellen Bräuchen gefeiert. Eine zentrale Rolle spielt das Färben und Verzieren von Eiern, insbesondere das Bemalen mit roten Farben, die symbolisch für das Blut Christi stehen. In manchen Regionen werden kunstvoll verzierte Ostereier mit Wachs-Techniken gestaltet.
Die Mitternachtsmesse in der Osternacht ist ein bedeutender Moment – Gläubige versammeln sich in der Kirche, um das „Heilige Licht“ zu empfangen, das als Symbol der Auferstehung gilt. Danach begrüßt man sich mit dem traditionellen Ostergruß: „Hristos a înviat!“ (Christus ist auferstanden), worauf geantwortet wird: „Adevărat a înviat!“ (Wahrhaftig, er ist auferstanden).
Typische Speisen zu Ostern sind cozonac (süßer Hefekuchen mit Nussfüllung), drob (eine Art Kräuter-Lamm-Pastete) und Lammgerichte. Die Familie steht im Mittelpunkt des Festes, und viele Menschen reisen in ihre Heimatdörfer zurück, um gemeinsam zu feiern.
Dieses Jahr fallen das deutsche und das rumänische Ostern auf den gleichen Termin. Das ist nicht immer so, denn:
In Deutschland richtet sich das Osterdatum nach dem gregorianischen Kalender, den die katholische und evangelische Kirche verwenden. Die orthodoxe Kirche in Rumänien dagegen nutzt den julianischen Kalender für die Berechnung von Ostern. Zwar feiern beide Traditionen Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, aber: Im julianischen Kalender fällt der Frühlingsanfang später, außerdem wird dort ein anderer Vollmondtermin zugrunde gelegt und orthodoxe Regeln erlauben kein Osterfest vor dem jüdischen Pessach. Dadurch kann das orthodoxe Osterfest (also in Rumänien) oft eine oder sogar mehrere Wochen später als das westliche Osterfest (in Deutschland) liegen.