Die Zuwanderung von Menschen aus Rumänien nach Deutschland wird oft in den Medien und von Politikern als „Armutszuwanderung“ dargestellt. Allerdings enthüllt dieses soziale Phänomen die komplexen Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Entwickelte kapitalistische Länder wie Deutschland haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Systeme der sozialen Absicherung gegen nicht-qualifizierte ArbeiterInnen abzusperren. Viele davon landen in dem boomenden Niedriglohnsektor. Qualifizierte ArbeiterInnen, AkademikerInnen und ExpertInnen werden hingegen laut gerufen und in bestimmten Bereichen (z.B. Pflegebereich, Baubranche usw.) präferenziell angenommen.
Am Beispiel der sozialen Beratung von neuzugewandaerten RumänInnen in Berlin werden die verschiedenen sozialrechtlichen Ausschlüsse, ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse und Wohnsituationen von prekär lebenden UnionsbürgerInnen hierzulande dargestellt.
Referent:
Cătălin Buzoianu, M.A., hat Soziologie und Anthropologie an der Central European University in Budapest studiert. Seit 2017 arbeitet er als Sozialberater mit neuzugewanderten Familien aus Rumänien bei Kulturen im Kiez e.V. in Berlin.