Bereits 1993 war Josef Sallanz als DAAD-Stipendiat an der Universität Bukarest im Rahmen einer Tagung erstmals in der Republik Moldau. Der Wunsch wiederzukommen und das Land besser kennen zu lernen, war gereift. Gut zwei Jahrzehnte später sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen und zwar als DAAD-Lektor für sechs Jahre.
Es erwarteten ihn aufregende Zeiten in der Moldau: Kurz nach seiner Ankunft kam es 2016 zur Wahl des prorussischen Kandidaten Igor Dodon zum Präsidenten der Republik. Die Proteste gegen den Präsidenten und die Regierung nahmen zu. Die politischen „Spielchen“ der damaligen Regierung, die hauptsächlich von der Partei des inzwischen flüchtigen Oligarchen Vlad Plahotniuc gestellt wurde, gipfelten 2019 in der Weigerung des Premierministers Pavel Filip nach der verlorenen Wahl zurückzutreten, und den Regierungspalast zu räumen. Nach der Wahl von Maia Sandu am 8. Juni 2019 im dunklen Parlamentsgebäude zur Premierministerin, die Regierung Filip ließ dort den Strom abstellen, „amtierten“ für kurze Zeit zwei Regierungschefs in Chișinău. Schließlich gewann 2020 die prowestliche Politikerin Maia Sandu gegen den amtierenden Präsidenten die Präsidentschaftswahlen.
Die Covid-Pandemie stellte die kleine Republik zwischen Rumänien und der Ukraine, wie auch die ganze Welt, vor große Herausforderungen. Die Parlamentswahl von 2020 brachte eine prowestliche Regierung an die Macht, die dann bald die Folgen des russischen Angriffskrieges im Nachbarland Ukraine zu spüren bekam und eine große Fluchtbewegung zu bewältigen hatte. Dank der großartigen Unterstützung der moldauischen Bevölkerung und westlicher Regierungen gelang ihr das recht gut.
Darüber und über seine Erfahrungen als DAAD-Lektor in der Republik Moldau hat Josef Sallanz in seinem Vortrag (mit Fotos) berichtet.
Referent:
Dr. Josef Sallanz, DRG